Chardonnay aus Rheinhessen
Das Weingut Karl-Hermann Milch befindet sich in der Rüstermühle, einer ehemaligen Getreidemühle. Die Familie Milch kaufte sie 1926, um die eigene Molkerei erweitern zu können. Neben der Molkerei wurde damals Wein-, Acker- und Obstanbau sowie Tierhaltung betrieben. Heute konzentriert sich der Familienbetrieb auf den Weinanbau und hält damit eine Tradition aufrecht, die bis in das Jahr 1709 zurückreicht.
Karl-Hermann Milch gilt als Spezialist für den Anbau von Chardonnay in Rheinhessen und auch seine Burgundersorten und sein Riesling sind hervorragend. Die Chardonnay-Reben fühlen sich auf den Böden des Weinguts scheinbar besonders wohl und werden daher mehr und mehr von Karl-Herrmann Milch angebaut. Zudem baut er seinen Chardonnay häufig im Holz aus, was dem Wein seinen samtig-weichen Geschmack verleiht.
Zitat Falstaff: „Wenn man uns noch vor 10 oder 15 Jahren prophezeit hätte, dass dereinst aus Monsheim in Rheinhessen solche Chardonnays kommen, dann hätten wir vermutlich mit dem Zeigefinger an die Stirn getippt und eine solche Vorstellung als Hirngespinst abgetan. Aber was Karl-Hermann Milch in den letzten Jahren mit dieser Sorte anzufangen weiß, ist schon spektakulär.”
Rheinhessen
Die Weinbauregion Rheinhessen ist in über 400 Einzellagen untergliedert auf denen rund 6.000 Winzer der Region aktiv sind – beeindruckend hohe Zahlen, die die Vielfalt der Region spiegeln. Die auch heute noch am weitesten verbreitete Rebsorte in Rheinhessen ist Müller-Thurgau, jedoch ist sie deutlich im Rückgang begriffen. Daneben zählen traditionell Riesling, Dornfelder und Silvaner zu den beliebtesten Reben. Aber es gibt eine Vielzahl weiterer Sorten, die angebaut werden.
Bereits vor Christi Geburt wurden in Rheinhessen Reben angebaut und es befindest sich hier die älteste urkundlich erwähnte Weinlage Deutschlands: die Lage Niersteiner Glöck.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts setzte eine Phase ein, die dem Ruf rheinhessischer Weine stark geschadet hat, da fast ausschließlich auf Quantität statt Qualität gesetzt wurde. Seit einigen Jahren ist aber zu erkennen, dass vor allem junge Winzer den festen Vorsatz haben, dieses Image abzulegen und sich vollkommen dem Qualitätsweinbau verschreiben.
Zu dieser Generation gehört auch Karl-Herrmann Milch, dessen Lagen die klingenden Namen Silberberg, Im Blauarsch, Rosengarten, Im Wasserland und Nonnengarten tragen. Die Böden der Lagen sind unterschiedlich beschaffen: Teils lehm- und/oder kalksteinhaltige Ton- und Kiesböden, sowie sandige Böden, die jeweils ideal für den Anbau der Chardonnay-, Burgunder- und Riesling-Reben genutzt werden.